„GO!“
Aber diesmal ist die
Botschaft eine andere.
„GO, GO!“
Ich glaub s nicht und
setzte den deutlichsten aller fragenden Blicke, untermalt von einer
eindeutigen Handbewegung, auf.
Seine Handbewegung geht
gegen Lahore, die Geste ist eindeutig, meine Gashand zuckt, ich gucke
nochmal und dann reiße ich den Gashahn auf und bin weg.
Essenverkäufer in der Straße |
bunte Stadt |
Offizielle Freiheit in
Pakistan. Nach sieben Tagen Polizeischutz..
Ich kann es kaum glauben
und sobald ich außer Sichtweite bin und ich den Gedanken in ein
Gefühl einordnen kann, kommen Bedenken.
Wie komme ich ohne
Wegbereiter durch das Stadtinnere-vor allem bei Linksverkehr?
Kann ich mit der Freiheit
hier überleben?
bunte Wesen |
Der Straßen werden
schlagartig voller. Ich schwimme einfach nur mit und alles ist gut.
Mir kommt meine angeborene Ungeduld gepaart mit einem Hauch Hektik
zugute, denn dadurch bin ich eher bereit mit einem Gasstoß in eine
Lücke zu schießen, als abzubremsen und Raum zu verlieren.
Das ist mein Land.
Urplötzlich kommt es mir bunt und lebhaft vor.
Menschen lächeln mich
an, mein Moped gliedert sich hervorragend und leicht in den Verkehr
ein, ich fange an zu entspannen und beschließe schonmal den Tag als
den schönsten in Pakistan einzustufen, obwohl er nch nich zu Ende
ist.
Im Center wird’s schon
schwieriger, denn mir fehlt eine Idee, wie ich aus dem wuseligen
Verkehrs-Strom rauskommen soll. Hier quellen mindestns vier Spuren
Autos, Rikschas und Kutschen durch die Häuserschluchten, garniert
mit Abertausenden von hektisch huschenden Mopeds, die gerne auch mal
in die falsche Richtung fahren. Ich versuche mich an meinem GPS zu
orientieren, das wenigstens das Zenrum Lahores als Punkt darstelle,
aber ich entdecke keine abiegenden Straßen, die Fahrtrichtungen und
Seitenstreifen sind mit hohen Bordsteinen abgetrennt und an der Seite
stehen sowieso schon mindestens drei Reigen parkende oder nur
abgestellte Fahrzeuge jeder Colleur. Es wird gedrängelt, geschoben
und vor allem gehupt. Wie naiv und weltfremd hab ich in Istanbul noch
über den Verkehr geschimpft. Und wie sehr glaube ich nicht daran,
dass Indien das hier noch toppen kann. Ich muss dringend mal
anhalten, um mal zu überlegen, wo ich eigentlich hin will. Wo ist
überhaupt Javier und wie komme ich an ein Telefon, da meins hier
schon wieder nicht funktioniert?
Blöderweise ist es mitlerweile dunkel, ws die Geschchte nicht angenehmer macht.
„Where are you from?“,
werde ich mitten im fettesten Verkehr von der Seite angerufen.
„Spinnt der, ich muss
mich konzentrieren,“ schießt es mir für den Bruchteil einer
Sekunde durch den Kopf, aber ich bin freundlich, schließlich bin ich
hierauf Hilfe angewiesen. Es folgt der klassische Smalltalk, aber der
Kerl kann mehr. Konversation ist möglich und ich wittere eine reelle
Chance. Und tatsächlich. Zwei Minuten später stehen wir rauchend an
einer geschützten Stelle am Seitenstreifen, er zeigt mir ein Foto
seines letzten Motorrades, eine BMW GS 650, zu dick für den
Verkehrhier, aber deshalb hatte er mich auch angesprochen, er bietet
mir sein Handy an und läd mich zu sich ein, falls ich Javier nicht
finden sollte.0
Der erste Gang Freiheit
schmeckt schonmal ganz gut.
Food-Street für reiche Touris |
Und der zweite Gang
Freiheit wird auch schon aufgetischt. Ein weiterer junger Mann hält,
stellt sich vor, er sei vom Fernsehsender DawnNews und er würde
gerne eine Dokumention über mich machen. Ob ich morgen Zeit hätte.
Ja. Gut. Um elf im Hotel. CU tomorrow. Was geht hier ab?
Zwischen den Gängen
führt mich Nomi, so heißt der nette Pakistani mit dem Motorrad, zu
Javier ins Hotel, und wir verabreden uns für später.
Food-Street für uns..... |
...am nächsten Tag, ... |
Der dritte Gang
beinhaltet zuerst eine
Stadt-
rund-
fahrt in Nomis
eisgekühltklimatisierem Wagen mit weißen Ledersitzen zu den
wichtigtsten High-Lights der Stadt und Bummel durch die legändäre
aber zu teure Food-Street. Anschließend gibt es den vergeblichen
Versuch Bier in einem der 5-Sterne Hotels für uns aufzutreiben; aber
sogar sein Dealer konnte nur mit Whiskey dienen. Und zum Schluss eine
Einladung zum Essen in Lahores alteingesessenen traditionellen Resto.
Danach war ich fertig.
Freiheit kann ganz schön anstrengend sein, vor allem nach zwölf
Stunden Mopedfahrt durch die Glut.
... wir futtern unsdurch. |
Wir lassen uns ins Hotel
bringen und ich schlafe den ersten Tag in Freiheit mit einem Lächeln
und in weißen Laken.
übrigens sind die Bilder alle vom nächsten Tag ;-) passen also nicht ganz
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