Donnerstag, 28. März 2013

SurprisepartY

Vorwort: (ich hasse Vorwörter!)
Als ich in Neuseeland ankam und das Land weder mochte noch verstand, erreichte mich die Message meines Freundes Dipankar aus Pune/Indien: „When everything is going dark and dim, dont worry... god is actually switching off the lights before throwing a surprise party.“
Ich hab drei Wochen gebraucht um das Land zu mögen. Bin dann vier Wochen glücklich rumgekrused, um in meinen letzten drei Tagen an diesen Ort zurückzukehren, an dem nicht nur mein Mietwagen das erste Mal verreckt ist, sondern an dem meine Einstiegsdepression wegen Regen und Kälte unter den Gefrierpunkt gefallen war.

Oft Kanu gefahren bin ich wirklich noch nicht.
Kajak dagagen noch nie.
Und jetzt bekomme ich spontan genau dieses für die nächsten drei Tage unter den Hintern geschoben. Schließlich bin ich allein auf dem Wasser und allein lässt sich nur ein Kajak steuern. Ich denke ganz bewusst nicht daran, dass auf der Ardeche regelmßig die Kumpels untergegangen sind, die in einem Kajak saßen. Solche Gdanken irritieren jetzte nur und außerdem lag das mit Sicherheit nicht an dem Bootstyp versuche ich mich zu beruhigen. Vielmehr schiebe ich den Zustand auf Ungeschick des männlichen Übermutes unter Einfluss von zu viel Kölsch, dem Katja und ich damals im Kanu weibliches Geschick und Trinkfestigkeit entgegengesezt haben.
Und trotzdem bekomme ich allmählich ein mulmiges Gefühl.
Dass ich nicht allein für drei Tage dem unbekannten Fluss ausgesetzt werde, sondern mich mindestens einer Non-guidet-Person anschließen muss, wenn ich schon keine geführet Tour buche, kann ich noch verstehen, aber der fürchterliche Gedanke, womöglich mit einem tranigen Päärchen unterwegs sein zu müssen, was sich durch zu viel Nähe auf engem Raum permanentem Rosenkrieg unterwirft, wird bewusst sportlich verdrängt: „Rechts..... r e c h t s..... REEEEECHTS hab ich gesagt.... zum Teufel... kannst du nicht hören...., du bist du zu blöd zum ….. wie damals, als..... meine Mutter hat recht gehabt...“, Puh, diese asexuellen abturnenden Ehekriege kennt doch jeder und braucht keiner. Lieber wär mir eine Gruppe cooler Leute, mit denen Spaß und Bier gleichermaßn den Wankawi River stromabwärts fließt. Aber ich werde als Anhängsel einem Päärchen zugewiesen und letztendlich soll mir nur wichtig sein, dass sie mich im Notfall rausziehen und den Helikopter oder das Speedboat rufen. Schließlich sehe ich mich von vornerein schon ziemlich verunfallt, als ich Emegency-Nummern für den eintreffenden worstcase hinterlegen muss. Mein lieber Schatz, deine Telefonnummer ist mitlerweile überall in der Welt verteilt. Verzeih mir.
Am nächsten Morgen wird das Paket „Unsicherheit“ dann weiter geschnürt, als zum Aufbruch gerüstet wird: Mein Gepäck muss in wasserdichte Säcke gepackt werden, die erstens nicht so richtig wasserdicht sind und zweitens zu klein, um all meinen Krempel auf zu nehmen. Wut kocht hoch! Ich weiß noch nicht, wen sie treffen wird, aber ich weiß genau, dass ich gestern im Office betonthabe, dass ich eine Hungerphobie hab und eine Frostbeule bin, weshalb ich neben Unmengen an Lebensmitteln auch zwei Schlafsäcke mitscheppen muss.
„No Problem", war die Antwort aus dem Mund eines greisen Abenteurers, der entweder noch nie mit genau diesem Kajak gefahren ist oder noch nie eine Frau hat packen gesehen.
Wütend lasse ich meine Wasservorräte von zehn Litern, -kein Problem, das wird aus Wasserfällen aufgefangen und abgekocht, meint irgendein anscheinend Verantwortlicher vor Ort- und meine Kochutensilien -mit denen ich mir Salat hätte zubereiten können (und Wasser abkochen können)- im Auto, genauso wie Austauschobjeltive und Buch, was mir die Langeweile am Abend hätte vertreiben sollen. Außerdem beschränke mich auf eine Flasche Wein, und eine Packung Zigaretten, das ist eh gesünder. Vor meinem geistigen Auge sehe mich an Scorbut und Hospitalismus leiden. Gekrönt mit depressiviven Verstimmungn weil ich meine Not nicht in Alkohol ertränkend kann. So ging das damals allen Seeleuten, so wird es mir ergehen. Meine Laune ist auf dem Nullpunkt. Hinein ins Elend.
„Oh my god“ – ich verzweifel und schwitze trotz der noch eisigen Temparaturen in der Frühe. Die Realität holt mich ein, denn obwohl ich mein Gepäck so selbstlos reduziert habe, fülle ich immer noch drei Säcke und ein Fass mit lebensnotwendigen Dingen.
Der Platz reicht immer noch nicht und ich brauche dringend einen Schuldigen als Ventil. Ich focussiere ganz klar den Veranstalter, weil der nicht da ist und somit kann ich ungehemmt fluchen.
Das Fass sollen meine zugewiesenen Beleiter, ein stocknüchternes britisches Päärchen -ich habs doch gesagt!!! argh!!!!- einfach mit an Bord nehmen, sagt der Fahrer des Shuttels. Na, wenn der das so anweist, dann muss das bestimmt so laufen. Die schüchternen Frischverliebten werden sich freuen.
Im Shuttelbus sitzen dann komischereise noch sechs Leute mehr. Zwei davon sind mit halbwüchsigen Gören und einer mit ner schweizerischen-touri-part-time-loverin mewaffnet. Sie wollen den Wangawi-River unsicher machen. Einer scheint eigentlich Tourguide zu sein, denn er hat mir immerhin ein paar Wassesäcke zum bepacken gegeben, da ich sein breites nuschelndes Englisch mit den verschluckenden Wortenden aber nicht richtig verstehe, bin ich mir nicht so sicher. Sie bilden genau den Gegenpol zu dem schweigsamen sportlichen Paar. Es wird gelacht, geulkt, die Kinder sind aufgedreht und die Gruppe verbreitet eine fröhliche Stimmung.
Zwischendrin sitze ich, mit einem Boot, was ich nicht beherrsche und was mein Gepäck nicht transportieren kann.
Aber ich komm gar nicht zum Nachdenken, da der Fahrer freundlicherweise mit Einweisungen begonnen hat und mich mich auf Englisch mit Sicherheitstipps bombardiert. Ich versuche mich auf sein Speedvokabular einzulassen:
„...bei Bäumen einen großen Bogen machen, die laufen unter Wasser noch ewig weiter.... bei Rapids immer im V des Stromes fahren, es sei denn, es ist zu schnelle Strömung, dann etwas daneben, innerhalb oder außerhalb???, du wirst schon sehn..,„
ich nicke denn das V werd ich wohl sehen, den Rest versteh ich eh nicht
„aber es treibt dich nah an die Felsen“
scheiße, das will ich nicht
„also hier notfalls gegenlenken und solltest du doch den Fels touchieren... gegenlehnen, das machen alle falsch und dann kippen sie um...“
fuckdasklingtnichtgut
“bei Speedbooten“
scheiße, die gibt’s auch noch????
„...quer stellen, und immer nach rechts rüber, sonst haun dich die Wellen um...“
MAMA
„...und solltest du umkippen treiben lassen, ach!... und nie nie nie das Ruder loslassen, weil ohne Ruder keine Chance...haha...“
lacht der w*** da grad??? mir geht grad der Arsch auf Grundeis, was es hoffentlich nicht auch noch im Fluss gibt
„...aber sollte es mal ganz schlimm werden, bloß nicht über Land versuchen Rettung zu bekommen, hier ist überall Urwald da findest du nie raus...“
ahahmmgrr
„...aber wenn du nach drei Tagen nicht da bist schicken wir ein Speedboat stromaufwärts...“
bis dahin bin ich verhungert
„...und ach ja... bei gekräuseltem Wasser umfahren, da ist flach, besonders jetzt, aber nicht über das einzeln gekräuselte kommen, da sind Unterwasserfelsen...“
MIRREICHTS
„...bei Stromschnellen mindestens die Fließgeschwindigkeit des Flusses halten, also speed...“ SCHNAUZE, aber es hilft nicht
„...und bei Whirlpools“
what the hell is ???
„gegenlenken, die saugen dich ein oder ziehen dich quer über den Fluss, aber lenken kanns du ja oder...“
F****?????
Statistisch gesehen können kleine Kinder bis in die Grundschule EINE Botschaft auf einmal verstehen und behalten, im fortgeschrittenen Alter dann einige mehr – was nicht bei allen Schülern zutrifft. Dieses Kerl scheint zu denken dass sich dies mit zunehmenden Alter potenziert – ABER DAS IST NICHT SO darling!!!
Mir qualmt der Kopf. Während die Fuhre vorne rappelt und klappert und hinten gegröhlt und gelacht wird versuche ich das Wichtigste zu verstehen. F*** Englisch mit so vielen Nebengeräuschen auszumachen fällt mir schwer. Mir schwirrt der Kopf. Was soll ich bei Whirlpools machen? Umfahren? Und warum rechts rüber, hier ist doch Linksverkehr? Und... aber die nächste Botschaft kommt angeflogen.
KLATSCH „....und wenn ich nicht weiß wolang, dann einfach diese Karte lesen“, er schleudert mir lässig eine Tüte mit laminierten Hyroglyphen in den Schoß. Ich versuche Sicherheit aus den verblichenen Zeichen zu ziehen, das hilft immer. Bilder bringen mir Klarheit.
Hier nicht!
Mich irritiert das Durcheinander von Buchstaben, Bildern und Pfeilen so sehr, dass sich mein Magen meldet. Himmel und Hölle, seit wann bin ich den ein Kartenanalphabet. Meine Augen durchbohren die Papiere, als ob mir dadurch irgendwann der Mut in die Herzgegend hüpfen würde. Wie Schüler, die bei Tests unlösbare Fragen stundenlang anstarren und auf göttliche Eingebung oder die kurze Aktivierung des Langzeitgedächtnisses warten. In solchen Momenten komm dann höchstns ich, um einzusammeln. So fühlen die sich also.
Da! Ich bin anders! Göttliche Eingebung? Die Karte ist falsch. - Notfalls sind immer die anderes Schuld. - Ein völlig fremder Flussabschnitt wurde mir in die Hand gedrückt, die fahrbare Route müsste auf den fehlenden drei Seiten sein. Ich schau mich vorsichtig um. Könnte ja idiotisch sein die Annahme.
Ja, das Päärchen hat diese Seiten.
Ich sprech den Fahrer an.
Ja, er hat sich wohl vertan: „No problem, just follow them“, er zeigt auf das Päärchen.
So langsam reichts mir hier. Ich muss dringend Verbündete haben, sonst sauf ich vor der ersten Stromschnelle ab.
„Hello“, dreh ich mich zu dem Päärchen um, denn bisher hat sich noch niemand verantwortlich gefühlt uns einander vorzustellen. „I think you´re the two, I acompany for three days. My name is Kirsten.“
„Oh, hello. (Hinz und Kunz?) You can do. But we don´t go out for three days, we´re doing the tour in two days.“
SMASH
„????? Pardon?“
„Sorry, we´re doing the tour in just two days, we don´t have enough time, so we have to do hurry up directly, when we reach the river.“
„Fuckthefuckingfuck“ - ich liebe Bens lyrische Kreation für ausweglose Situationen.
Ich bin verloren.
Jetzt …
Welche scheiß fucking Orga steckt denn dahinter.
Wer nimmt mein Gepäck`?
Wer rettet mich vorm Ertrinken?
Bei wem schnorr ich Wein?
„You got it?“, haue ich den Fahrer an.
Er bleibt lässig, als hätte jemand nur das vorletzte Bier gesoffen: „Shit, Paul is getting old. He´s making bullshit every day.“ Ein mildes Kopfschütteln ihn kratzt das nicht. Das scheint an der Tagesordnung zu sein. „He has to quit the job. So you can go with the group.“
The group? Das sind wohl die lustien Gesellen auf der Rückbank.
Ich horche in mich. Der vermeindliche Tourguide spricht so schnell und lässig, dass ich immer dreimal nachfragen muss. Außerdem wirkt er so distanziert, als wäre es ihm zu lästig einen einsamen Ladyhasen zu betreuen, während er ein lässiges Wochenende mit Kumpels verbringen will. Seine Tochter ist bildhübsch und wirkt aufgeweckt, redet und gackert allerdings pausenlos, wie eine Vorpubertierende. Der zahnlose Freund scheint gar nicht reden zu könnn, dafür lacht er permanet grollend, wie Quasimodo in den herzzerreißendsten Filmszenen. Sein Sohn passt nicht zu ihm und steht dem Mädel um nichts an Schönheit und blitzenden Augen nach – ein Lichtblick. Und was will der dritte Freund, lang, hager, fussig, wie ein im Mittelalter geflüchteter Quäker aus Irland, mit dieser bildhübschen blutjungen Schweizerin, die sich nur in ihren rosa Strickpulli kuschelt und raucht?
Und wie sehr freuen die sich auf ihrem entspannten Trip eine einsame übermütige Middelagerin zu bemuttern?
Ich verzieh mich nach innen. Grummel in mich rein und mach mir gaaaanz bewusst, dass es keine Zufälle im Leben gibt. Das muss zu was gut sein. Ich weiß nur noch nicht wozu.
Beim Abladen am Ufer sind die Engländer bereits auf dem Wasser, als ich meine Gepäckrollen in Emfang nehme. Gute Reise und danke für das Nachfragen, ob ich doch lieber euch begleiten will. Als sie um die erste Kurve verschwinden merke ich, dass die Gepäckrollen zu groß für die Öffnungen ins Kajak passen.
„Idn´tknwnthingbou Kajaks“, resümiert der Tourguide, als ich ihn um Tricks anhaue und dreht sich um. Ich verstehe nix, aber „Leck mich am Arsch“, hätte wohl genauso gepasst.
Ich pack also wieder um.
 
mein kleins neben den vollbeladenen...
Meine Körpersprache der Verzeiflung muss eindeutig gewesen sein, denn während die Jungs packen steht die Schweizerin neben mir und pafft mir lächelnd ne frisch Gerollte ins Gesicht:
„Kommst halt mit uns. Is doch cool.“
Ich schau auf.
Sie lächelt unschuldig, wie man das nur in dem Alter beherrscht.
„Bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Und euch auch nicht.“
„Hey, wir nehmen den großen Sack noch und die Tonne ist schon bei Clyde und der Rest...“
Ich reiß innerlich die Augen auf: ohne Absprache hat der unnahbare Freizeitguide meine Tonne bereits bei sich verstaut, also bin ich wohl wilkommen, nur wird nicht drüber geredet.
Und auf einmal klappts.


Ich packe nochmal neu, stopfe die Schuhe und die Klamotten zwischenrein, unterschreibe die Liste mit den besprochenen Sicherheitsbestimmungen - scheißdrauf, das klappt schon irgendwie und bin auf einmal heilfroh, nicht mit dem verbissenen stocksteifen Briten unterwegs sein zu müssen, sondern mit einer Truppe einfacher, herzlichen Kumpels, neutraliesiert durch einem deutschsprachiges sympatisches Mädel und zwei erfrischenden Kids, die so wirken, als würde das erste Bier noch vor der britischen Teatime geöffnet werden. Clyde, Steven und Alwin, die Freunde Hunter und Sam, die Kids und Franzisca. Meine Freunde für die nächsten drei Tage.
Während die Gruppe noch packt, übe ich im seichten Wasser Wendemanöver und ich versuche den potentiellen Umkippunkt zu finden. Pah, das geht ja einfacher als mit einem grobschlächtign Kanu. Ich fühl mich sofort sicher, blicke zum Ufer und wunder mich, dass immer noch gepackt wird. Mein Gott ich hab noch nie so viel Gepäck an Bord eines Kanus gesehen. Entweder die schmuggeln Heizdecken oder haben sämtliche Biervorräte Opanakas an Bord.
Mir wird langweilig und ich will los, kann aber mein neu gewonnenes Zuhause jetzt nicht verlassen, das kommt doch echt blöd. Erst nonverbal Hilfe einfordern und Gepäck verteilen und dann...
Urwaldschreie reißen mich aus den Gedanken. Ich schnelle herum. Die drei Boote schwimmen, auf ihnen steht die Besatzung andächtig, die Ruder sekrecht gen Himmel gestemmt und Clyde singt eine Maorische Hymne, die von energischen Schlachtrufen untermalt wird. Ich bin beeinduckt und gerührt und ich glaube fest daran, dass ab jetzt alles richtig läuft.
 
Und es läuft.
Zwei Stunden padddeln wir mühelos, belanglose Gespräche, lockere Witze, einmalige Landschaft und schnell fühle ich mit den Menschen, dem Kajak und dem Wasser vereint.
Auf einmal brüllt Clyde „Lunchtime“, dreht spontan eine enge Kurve hinter ein paar Stromschnellen - Tourguide ist er, das steht fest. Ich kann kaum reagieren und gegen die Strömung arbeiten aber in Sekundenschnelle sind wir in seichtem Gewässer, legen an der Landzunge im seichten Wasser an und die Jungs packen aus.
Mehrere Fässer. Ich versteh das nicht, denn mir reicht mein kleiner Sack mit Brot und Käse, das Gemüse find ich eh nicht und das Wasser hab ich immer bei mir.
Kurz darauf versteh ich. Der Picknicktisch wird wie bei Muttern mit einer Decke gedeckt.
„You like a beer?“
Ich wusste es! „Yea, if its cold.“
Eine eiskalte tropfende Dose wird mir gereicht. Zisch, Glück, was für ein Traum. Und die ganze Tonne ist voll mit Bierdosen in Eiswürfeln. Das kann ja heiter werden.
Aber dann wird’s ernst und ich mach mich fast lächerlich mit meinem selbstgebackenen Brot von Claudis Oli.
Käse, Wurst, Salat, Tomaten, Gurke, Obst, Ketchup, die haben einen ganzen Supermarkt mit dabei, Mayo, Butter, Marmelde, Avocdocreme, Brot, Kuchen, Oliven, Chips, Kekse.
„Help yourself“, werde ich aufgefordert und das lass ich mir nach einem frühstückslosen Morgen nicht zweimal sagen.
„You like coffee or tea?“
Wie bitte? Ich reiß die Augen auf. „What the hell are you carrying with you?“
„Everything – with milk and sugar?“ Das Schlaraffenland kann nicht besser gewesen sein.
„And tonight we make BBQ. And tomorrow, we serve lambmeat“
„U´re kidding me“
„No, Simon slaughtered it last week and he is a great cook.“
Ich weiß nicht was mich mehr umhaut, das zweite Bier oder die Tatsache, wo ich hier gelandet bin.
Aber es ist Ernst.
Aber am ersten Abend wird der Grill ausgepackt und alles an Fleischwaren gegrillt, was es gibt, mit Salat und Brot und kaltem Bier und Wein und Lagerfeuer. Und als ich gegen drei Uhr ins Zelt schwanke, bin ich einfach nur glücklich. Clyde hat sich in der Nacht noch am Feuer verbrannt, weil es dort gepennt hat, aber als ich morgends aus dem Zelt geschmissen werde, hat er schon den Rest gegrillt, dazu Spiegelei und Kaffee bereitet und wahlweise gibt’s auch Müsli mit Früchten. Kik in heaven.
Am zweiten Abend bereitet Simon in der Küche des maorisch geführten Campingplatzes tatsächlich einen famosen Lammbraten mit Kartoffeln und Salat, während wir uns im Maoriversammlungshaus auf Matratzen ausbreiten und anschließend mit der Besitzerin unter Vollmond Bier in den Schlund schütteten und Weisheiten in den Kopf. Bis nichts mehr da ist.

Jajaja, wir sind auch so an die vierzig Kilometer am Tag gepaddelt, oft musste ich mein Boot auskippen und die anderen haben geschöpft. Einige gingen freiwillig oder auch nicht über Bord und eine heftige Kenteraktion hatten wir auch. Jeden Morgen wurde die Maorihmne für ein gutes Paddeln gesungen. Phasenweise hat uns der Wind zugesetzt und ich hab geflucht was mein Englisch hergibt. Manchmal hat Clyde alte Maorigeschichten zu Orten erzählt und regelmäßig dröhte Alvins Lachen über den Fluss. Wir haben andächtig die Stille genossen und lauthals Wasserbomben verteilt. Wir haben Picknick und Wettrennen veranstaltet. Oft haben die Kinder leise Maorisongs vor sich hin gesungen.
Und am Schluss, also nachdem wir auch noch das ganze Material wieder verstaut und geputzt und sortiert hatten, nachdem wir noch einen oder mehrere Goodbyedrinks bei Clyde genommen hatten und ich die Nacht neben der Tochter auf dem Sofa verbracht hatte, fiel mir Abschied richtig richtig schwer.
Und sollte mich jemals jemand fragen, was ich in Neuseeland am meißten genossen habe....
surprise surprise – thanx dipankar

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